Auf dem Prüfstand: Darf es ein bisschen größer sein?

27.05.2024

TÜV AUSTRIA Prüfer:innen sind im Laufe ihrer Tätigkeit immer wieder mit ungewöhnlichen Prüfobjekten konfrontiert. Mit einem wahren „Giganten“ hatten es kürzlich die TÜV AUSTRIA AUTOMOTIVE-Mitarbeiter zu tun: Ein modulares Schwerlastmodul der Firma Goldhofer (DE), welches bei der Firma Prangl bereits seit ein paar Jahren in Verwendung ist. Es umfasst in der gesamten Ausbaustufe 20 Achsen mit einer Länge von mehr als 34 Metern und hat eine beachtliche Gesamtmasse von bis zu 240 Tonnen. Zum Einsatz kommen diese Module unter anderem im Großapparatebau, für Trafotransporte oder – wie im aktuellen Fall – zum Transport von Rotorblätter für Windkraftanlagen. Für den Transport auf der letzten Meile in unwegsamen Gelände kann das Rotorblatt um 60° nach oben aufgestellt werden (Nutzlastmoment bis 850 mt).

Für eine aktuelle Ausschreibung zur Errichtung eines Windparks ist eine Straßenzulassung erforderlich, die von TÜV AUSTRIA am Gelände von Prangl in Zettling durchgeführt wurde. Beurteilt wurde die (ferngesteuerte) Lenkanlage, das Betriebsgeräusch des sich in Fahrt befindlichen Fahrzeugs sowie die Wirksamkeit der Bremsanlage. Da die einzelnen Module je nach Bedarf zusammengestellt werden können, hat sich die Prüfung als recht aufwendig herausgestellt – schließlich müssen die Prüfungen sowohl im Leerzustand als auch im beladenen Zustand durchgeführt werden. Das ergibt bei einem Fahrzeug mit 20 Achsen und einer zulässigen (Straßen-)Achslast von 12.000 kg je Achslinie eine Menge Ballast. Insgesamt waren seitens Prangl zwei Kranfahrzeuge, ein paar Gabelstapler und bis zu zwölf Mitarbeiter im Einsatz, um gemeinsam Prüfablauf zu gewährleisten.

Wie zeitkritisch das Projekt angelegt war, zeigt die Tatsache, dass die Module bereits am nächsten Morgen per Tieflader den Weg zum neuen Einsatzort gefunden haben. Nach vorheriger intensiver Recherche und in Abstimmung mit den österreichischen Genehmigungsbehörden konnte ein für alle Parteien gangbarer Weg für die Zulassung gefunden werden.

Technische Daten:

  • Powerpack (Antriebsaggregat) mit einem 12 Liter V6-Turbodieselmotor mit 500 PS, welcher das Gespann auf bis zu 15 km/h beschleunigen kann.
  • 2 Module mit 4 Achsen (davon 2 angetrieben) und 2 Module mit 6 Achsen (3 angetrieben).
Module / AchsenAchsen gesamtLänge gesamtZulässige Gesamtmasse bei 15 km/h
1 / 4410,4 m48 t
1 / 6613,4 m72 t
2 / 4+4816,3 m96 t
2 / 4+61019,3 m120 t
2 / 6+61222,3 m144 t
3 / 4+4+61425,3 m168 t
3 / 4+6+61628,3 m192 t
4 / 4+4+6+62034,3 m240 t
Obwohl es in Österreich keine eigenen E-Auto-Hersteller gibt, spielt Wien in Sachen E-Mobilität eine bedeutende Rolle. Der TÜV AUSTRIA betreibt in Liesing Europas umfangreichstes Prüfzentrum für E-Autos. (C) TÜV AUSTRIA, Andreas Amsüss

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Obwohl es in Österreich keine eigenen E-Auto-Hersteller gibt, spielt Wien in Sachen E-Mobilität eine bedeutende Rolle. Der TÜV AUSTRIA betreibt in Liesing Europas umfangreichstes Prüfzentrum für E-Autos.

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Erhöhung Nutzlast | (c) Shutterstock 1829700176 Danylo Samiylenko
Obwohl es in Österreich keine eigenen E-Auto-Hersteller gibt, spielt Wien in Sachen E-Mobilität eine bedeutende Rolle. Der TÜV AUSTRIA betreibt in Liesing Europas umfangreichstes Prüfzentrum für E-Autos. (C) TÜV AUSTRIA, Andreas Amsüss
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