Was braucht es, um Innovationen in die richtigen Bahnen zu lenken und nachhaltigen Nutzen für die Gesellschaft zu schaffen? Diese Frage beantwortet Stefan Haas, CEO des TÜV Austria, Österreichs einzigem Technischen Überwachungs-Verein [TÜV], im „Presse“-Podcast.
Die Erfolgsgeschichte der Menschheit begann vor 1,5 Millionen Jahren mit einer Erfindung: dem Faustkeil. Dieses Werkzeug planmäßig fertigen zu können, das unterschied den Urmenschen von seinen affenähnlichen Vorfahren. Als eine der bahnbrechenden Innovationen ging rund 3200 v. Chr. das Rad in die Historie ein. Kurzum: Innovationen sind keine Erfindung der Neuzeit, wiewohl der Begriff erst seit 1915 im Rechtschreibduden geführt wird. Es gab sie schon immer. Verändert hat sich in den letzten Jahrzehnten bloß das Tempo bei der Abfolge jener Erneuerungen, die die Menschheit bewegen. Beispielhaft für den Aspekt der zunehmenden Geschwindigkeit steht eines der jüngsten Innovationsthemen: Quanten-Computing, das die Vorteile von Quantenmechaniken nutzt, soll künftig im Zusammenspiel mit Anwendungen der künstlichen Intelligenz komplexe Probleme lösen, die klassische Computer oder Supercomputer nicht oder nicht schnell genug lösen können.
Verantwortungsvolle Innovationen durch Überwachung
„Wenn Innovationen nicht nur der Profitmaximierung von einzelnen Unternehmen dienen sollen und es vielmehr darum geht, einen positiven Mehrwert für die Gesellschaft sicherzustellen, dann bedarf es bei technischen Entwicklungen einer laufenden Überwachung“, sagt Stefan Haas, CEO des TÜV Austria, Österreichs einzigem Technischen Überwachungs-Verein [TÜV]. Regularien, die im Sinne des gesellschaftlichen Nutzens gestaltet sind, verfolgen demnach einen übergeordneten Zweck. Besonders deutlich wird das aktuell beim Thema der künstlichen Intelligenz. Die am 1. August 2024 in Kraft getretene europäische Verordnung („EU AI Act“) zielt darauf ab, die verantwortungsvolle Entwicklung und Verwendung von KI in der EU zu fördern. Kritische Anwendungen im Bereich der Industrie, also überall dort, wo es um hohe Risiken für Mensch, Umwelt, Datensicherheit und nicht zuletzt Wirtschaftlichkeit geht, werden künftig prüfpflichtig. Bei TÜV Austria hat man, gemeinsam mit der Johannes Kepler Universität Linz, mit „Trusted AI“ bereits das weltweit erste Zertifizierungsschema für Machine Learning entwickelt. „Wir stiften Nutzen für die Wirtschaft und die Gesellschaft, indem wir Innovationen absichern und beim weiteren Ausbau und der Kommerzialisierung sicherer Machine-Learning-Applikationen unterstützend wirken“, so Haas.
Im „Presse“-Podcast erläutert der Vorstandsvorsitzende des TÜV Austria, was es braucht, um Innovationen in die richtigen Bahnen zu lenken und so einen nachhaltigen Wert für die Gesellschaft zu generieren.
„Nachgefragt: Viertel vor Haas“ ist eine vierteljährliche Podcast-Reihe mit Christian Lenoble („Die Presse“) im Gespräch mit TÜV AUSTRIA CEO Stefan Haas. Alle Folgen: